Weekend of Hell 2016
Dies ist eine Wiederholung meines Berichts, den ich am 8. November auf Facebook gepostet habe.
Verehrtes Gefolge, hiermit melde ich mich zurück vom Weekend of Hell!
Physisch bin ich eigentlich schon zur gestrigen Geisterstunde zurückgekehrt, aber wie es der Teufel will, ist das Erste worum man sich nach einem Arbeitswochenende kümmern muss die Pflicht des Alltags.
Auf dem WoH wurden mir zu meiner Freude doch noch zwei Tische, und auf Nachfrage sogar ein Stuhl zur Verfügung gestellt. Mein Stand befand sich in unmittelbarer Nähe zu den fleißig Autogramme verkaufenden Hollywood-Schauspielern und war umgeben von Zombies (vor mir „Der Zombie“, ein Filmmagazin, hinter mir „Die Totenstadt“, ein Gesellschaftsspiel).
Ken Kirzinger (Jason in Freddy vs. Jason) und Tom Atkins (Nebel des Grauens, Halloween III) zeigten sich von meinem Bildern beeindruckt. Irgendwann ist auch mal John Carpenter an meinem Stand vorbei gelaufen, würdigte ihn aber keines Blickes.
Vom Rest des WoH habe ich leider nicht viel gesehen, da ich als Ein-Mann-Team meinen Stand nicht zu lange unbeaufsichtigt lassen wollte. Aber wenigstens ist es mir gelungen mindestens zwei Leute zu erschrecken, indem ich mich plötzlich bewegte. Ich scheine die Eigenschaft zu haben, bei Langeweile und Müdigkeit zu erstarren. Ob das wohl ein Zeichen ist, dass ich eine neue Karriere als lebende Statue anstreben sollte? ;-)
Im Bezug auf die Verbreitung meiner makabren Botschaft war das Weekend of Hell ein kleiner Erfolg: Ich bin einige Visitenkarten und Sticker losgeworden, durfte ein paar interessante Gespräche über meine Werke führen und habe noch interessantere Menschen und potentielle Mitverschwörer für die Zukunft kennengelernt.
Finanziell gesehen war das WoH ein Desaster!
Außer ein paar Kleinigkeiten habe ich nichts verkauft. Zwar war ich nicht der einzige Händler, dem es so ergangen ist, aber ein Trost ist das auch nicht. Zumindest habe ich dabei einige wichtige Erkenntnisse über meine Zielgruppe gewonnen.
„Horror-Fans“ sind vor allem „Horrorfilmfans“ und sind vor allem an Film-Merchandise interessiert.
Diejenigen, die sich tatsächlich für meine Kunst interessieren und sie sogar an die Wand hängen würden, sind mir sehr ähnlich: Sie haben einen exquisiten Geschmack und zu wenig Geld, um sich entsprechend einzurichten. Deshalb werde ich mich in Zukunft mehr darum bemühen Kunstdrucke meine Werke als günstige Alternative zu den Originalen anzubieten.
Außerdem werde ich meine Bilder nie wieder auf einer Zugreise in einem Ikeataschenpaket transportieren! Das Zeug ist verdammt schwer und schneidet einem schier die Finger ab, wenn man es zu lange tragen muss und diesen Zeitpunkt erreicht man nach weniger als zwei Minuten! Fürs nächste Mal brauche ich einen Hartschalenkoffer und nehme nur noch Bilder bzw. Kopien mit, die da auch wirklich reinpassen!
Für dieses Jahr ist aber Schluss mit Reisen im Namen der Kunst. Ich muss erst mal ein paar organisatorische Sachen Organisieren (ja, das formuliere ich bewusst so) und dann endlich wieder Kunst machen!
Böse Grüße! Ulrabi
PS: Auf diesem Foto seht Ihr meinen Stand am ersten Tag des Weekend of Hell, vor der Öffnung der Pforten und dem Eintreffen meiner Nachbarn.
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